Ein herrliches Szenario, wie der Fußball in San Marino tickt. Ein Spaziergang am Strand von Rimini, knapp vor Mitternacht spricht ein Teenager unseren „Krone“-Fotografen aufgrund seines Österreich-Shirts an. „Ich spiele am Dienstag gegen euch“, grinste der Bursche, „und letzten Samstag hab ich Edin Džeko bewacht.“

Bild: Urbantschitsch Mario

Als Beweis zeigte er stolz Handy-Fotos vom Duell mit dem Superstar her, nippte an seinem Wassereis und erzählte von seinen Plänen. Alberto Riccardi, 18 Jahre jung, in San Marinos Liga unter Vertrag, träumt von Juventus, die Realität ist immerhin bald ein Vertrag bei Viertliga-Klub Imola. Ein Teamspieler, der direkt nach einer Strandparty Touristen sein Leben als Fußballer schildert – auch das ist San Marino.

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In der 30.000-Einwohner-Republik gibt es nur 1500 registrierte Fußballer, in der Weltrangliste ist der Zwergenstaat Schlusslicht, noch nie wurde ein Quali-Match gewonnen. Dennoch gehören Storys rund um die Kicker-Exoten wie aus San Marino zu den erfrischendsten im Weltfußball.

Der junge Verteidiger Alberto, sein Marktwert wird auf 25.000 Euro geschätzt, würde wohl in keiner anderen Nationalmannschaft einen Stammplatz haben, in San Marino lebt er seinen Traum. Während andere Fußballer seiner Klasse höchstens auf der Playstation Duelle mit Marko Arnautovic & Co. austragen dürfen, taucht Alberto in dieser Qualifikation in ein märchenhaftes Abenteuer ein. Mit aufregenden Erlebnissen, die man um kein Geld der Welt kaufen kann.